Rückschau:

Die Familienferien in Nütschau als „Oase der Entspannung“

Das Kloster Nütschau ist für uns zu einer „zweiten Heimat“ geworden. Wir genießen einerseits die Abgeschiedenheit vom Alltag, andererseits aber auch die Nähe zur Ostseeküste, nach Lübeck oder nach Hamburg.

Im Sommer 2012 haben wir als Familie zum sechsten Mal an den Familienferien im Benediktinerkloster Nütschau teilgenommen. Was 2003 angefangen hat und eigentlich als einmaliges Experiment gedacht war, hat sich für uns in den darauf folgenden Jahren zu einem regelmäßigen Einrichtung in den Sommermonaten entwickelt. Warum eigentlich?

Im Prinzip ließe es sich mit einem Satz zusammenfassen: Das Kloster Nütschau ist für uns zu einer „zweiten Heimat“ geworden. Wir genießen einerseits die Abgeschiedenheit vom Alltag, andererseits aber auch die Nähe zur Ostseeküste, nach Lübeck oder nach Hamburg. Darüber hinaus bietet die unmittelbare Umgebung von Nütschau viele Angebote zum Wandern, zum Baden, zum Fahrradfahren oder zum Kanufahren auf der Trave.

Ganz besonders spricht uns allerdings das Konzept der Familienferien an. Einerseits wird darauf geachtet, dass alle Familienmitglieder einzeln Beachtung finden. So wird in altersspezifischen Kindergruppen auf die Wünsche, Interessen und Vorschläge der Kinder eingegangen und auf ihre Drang nach Bewegung und Beschäftigung Rücksicht genommen. Dadurch entwickeln sich Beziehungen unter den Gruppenmitgliedern und manchmal sogar echte Freundschaften. Selbst unter den Jugendlichen ist die Teilnahme an einer Gruppe keine Verpflichtung, sondern eine Bereicherung.

Die Eltern finden in dieser Zeit Ruhe und Entspannung bei Freizeitbeschäftigungen, die sie während ihres Alltags häufig vernachlässigen: Lesen, Handarbeiten, Musik hören, Gespräche führen oder einfach nur „da sein“. Des Öfteren schlagen auch Teilnehmer der Familienferien oder das Leitungsteam Aktivitäten für die Erwachsenen vor. Bei allen Vorschlägen aber gilt der Leitsatz: Alles kann, nichts muss.

Am Nachmittag stehen dann für die Familien gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Zusammen Tischtennis oder Kicker spielen, im Swimmingpool baden oder sich einmal wieder Zeit nehmen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Im Kloster Nütschau kommt man endlich zu Dingen, die sonst oftmals zu kurz kommen.

Die größte Überraschung für uns war, dass die Kinder sich von Anfang an wohl gefühlt haben in Nütschau. Mittlerweile drängen sie uns jedes Jahr wieder, in die Familienferien zu fahren. Damit die Zwischenräume nicht zu groß werden, nutzen sie außerdem das Angebot, Silvester oder Ostern im Jugendhaus St. Benedikt zu verbringen. Ansonsten lässt die Begeisterung, am Sonntag in die Kirche zu gehen, mehr und mehr nach. Aber in Nütschau ist einfach alles ganz anders…

Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um sich in Nütschau wohl zu fühlen? Am wichtigsten ist die Bereitschaft, sich auf andere Menschen einzulassen. Interesse, Offenheit, Gesprächsbereitschaft und die Fähigkeit, auch einmal zuzuhören, helfen, sich ganz schnell in Nütschau einzugewöhnen. Auch die Kinder sollten möglichst kontaktfreudig und aktiv sein. Das Alter der Kinder ist dabei völlig egal. Vom Kindergartenkind bis zum Abiturienten findet in Nütschau „jeder Topf seinen Deckel“.

Insofern kann man die Familienferien in Nütschau allen Familien empfehlen, die gern etwas gemeinsam unternehmen, die ihren Kindern neue und interessante Kontakte ermöglichen möchten und die selbst aufgeschlossen sind für neue Erfahrungenm mit anderen und im christlichen Glauben. Denn auch wenn viele Aktivitäten in Nütschau weltlicher Natur sind wie der Besuch der Besuch der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg, so schwingt bei allem Tun auch ein christlicher Aspekt mit. Besonders deutlich wird dies bei der musikalischen und liturgischen Mitgestaltung der Sonntagsmessen und bei den diversen Gelegenheiten, sich im Verlauf eines Tages den verschiedenen Gebetszeiten der Mönche anzuschließen.

Die Familienferien in Nütschau sind für unsere Familie deshalb inzwischen zu einer Oase der Entspannung und einer mittlerweile fast unverzichtbaren „Tankstelle“ unseres christlichen Glaubens geworden.


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Autor*in


Birgitt und Rolf Amelsberg

Birgitt und Rolf Amelsberg