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Große kleine Eindrücke

Bei uns in Nütschau ist immer etwas los, und wenn es keine Schlagzeilen in den Zeitungen wirft, kann es doch etwas ganz Großes sein. Wir haben momentan eine Chorgruppe im Haus St. Ansgar zu Gast und zu jedem Mittagessen warte ich nun darauf, dass sie anfangen ein Segenslied zu singen. Das erste Lied konnten sogar unsere Nicht-Muttersprachler verstehen – zugegeben: der Text war recht einfach. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja,… Aber sehr schön anzuhören. Den Tag danach wurde ich nach der Gesangseinlage gefragt, welche Sprache das gewesen sei. Ich liebe die Atmosphäre während dieser Gesänge. Einige der zufälligen Zuhörer werden ganz andächtig still, falten die Hände und lauschen, sie beten wohl innerlich mit. Andere merken dieses Verhalten und schließen den Mund respektvoll. Sobald das Lied vorbei ist, ist der Raum wieder erfüllt von Geplapper und Tellerklirren. Ein kleines Lied, mit einer großen Wirkung – in mir.

Klein war auch das, was Lukas heute Nachmittag zu tun hatte. Zwischen Jugend- und Franzihaus steht ein Haselnussbaum, der dieses Jahr unglaublich viele Früchte trägt. Der Boden ist jetzt schon gepflastert von seinen kleinen hölzernen Nüssen. Diese mussten aufgesammelt werden, bevor sich die Würmer an zu vielen von ihnen vergreifen wagen. Lukas setzte sich also mit einem kleinen Schüsselchen auf den Rasen und sammelte los. Schnell wurden aus Lukas drei und aus dem kleinen Schüsselchen ein riesiger Eimer. Ich war zwischendurch eine von den drei Lukassen und ich habe es wirklich genossen. Obwohl ich im Büro zu tun hatte, war diese kleine Auszeit echt gut. Super schnell hörten meine Gedanken auf zu fliegen und meine Hände fühlten sich an, als seien sie dafür geschaffen. Ich fühlte mich eins mit der Natur. Meine Augen fokussierten die kleinen braunen Nüsse immer besser und wenn alles andere ausgeblendet war, konnte ich mir vorstellen, wie sich gekonnte Meditation beim Ora et Labora anfühlen könnte. Jetzt muss ich die Menschen in meiner Umgebung nur noch dazu erziehen, dass sie mich dann nicht mit Worten oder Lauten stören und dann kanns richtig losgehen! Die Arbeit diese kleinen Dinger aufzusammeln entwickelte sich zu großen Gefühlen und in mir hat diese, wenn auch kurze Arbeit, doch einen mächtigen Eindruck hinterlassen.

Als Nütschau-Fremde werde ich morgen meinen allerersten Kurs erleben. Drückt mir die Daumen, dass alles gut läuft und wir alle eine schöne und intensive Zeit erleben dürfen! Ich freue ich darauf, euch kennen zu lernen!

Eure Laura


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Über die Autorin


Laura

Laura

Laura ist seit dem 1.9.2016 FSJlerin im Jugendhaus. Sie bringt keine Erfahrungen mit Nütschau, dafür aber frischen Wind mit.

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Laura

Laura

Laura ist seit dem 1.9.2016 FSJlerin im Jugendhaus. Sie bringt keine Erfahrungen mit Nütschau, dafür aber frischen Wind mit.

Name: Laura Jane Haustein

Funktion: FSJ’lerin

Ursprünglich aus: Bark bei Bad Segeberg

Geboren: am 31.05.1997

Jugendhausmitarbeiter seit: 1. September 2016

Bisherige Laufbahn: Abitur in Bad Segeberg

Zukunftspläne: alle meine Stärken kennen lernen, ausbauen und nutzen

Interessen: schauspielern, Kreativität, Musik machen, lesen, Brettspiele spielen

Auf eine einsame Insel würde sie mitnehmen: einen Ratgeber “Überleben in der Wildnis”, eine/n Freund/in, einen unendlichen Vorrat an Schokolade

Nächste(s) Reiseziel(e): Luxemburg, Irland

Merkwürdige Angewohnheiten: völlige Unfähigkeit Alter zu schätzen