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20. Dezember

Wir haben Br. Johannes Fragen zu Weihnachten gestellt. Aber lest selbst!

Finja: Lieber Br. Johannes, warum schenkt man sich zu Weihnachten eigentlich etwas?

Br.Johannes: Ich denke man schenkt sich zu Weihnachten etwas, weil Weihnachten selbst ein großes Geschenk ist, das Gott uns macht, dadurch das er selber Mensch wird. Das ist das große Geschenk an die Menschheit. Dass Jesus geboren wird. Und zur Erinnerung daran, macht man sich gegenseitig auch eine Freude. Eine Erinnerung an das ganz große Geschenk. Aber man kann sich sonst natürlich auch etwas schenken, nicht nur an Weihnachten.

Finja: Wo würdest du Weihnachten feiern, wenn du nicht in Nütschau wärst?

Br. Johannes: Also wenn ich beispielsweise mal ein Jahr nicht hier im Kloster sein könnte, würde ich sehr wahrscheinlich in einem anderen Kloster Weihnachten feiern. Oder bei meiner Familie, das kommt darauf an. Nehmen wir an, ich wäre gar kein Mönch, dann würde ich natürlich mit meiner Familie Weihnachten feiern. Entweder mit der eigenen, also dann vermutlich mit meiner Frau und meinen Kindern oder bei meinen älteren Geschwister und den Neffen und Nichten in Vechta.

Finja: Und wie würdest du feiern?

Br. Johannes: also für mich gehört natürlich dazu, dass ich in die Christmette gehe, die findet nachts am 24. statt. Da würde ich den Gottesdienst feiern, aber davor, so war es bei uns immer, dass man die Bescherung hatte. Das kann man auch danach machen, aber das wird dann ja meistens zu spät. Nach dem Gottesdienst ist immer schön sich nochmal zusammenzusetzen, noch ein Bier zu trinken und den Abend oder die Nacht ausklingen zu lassen.

Finja: Was ist das Besondere daran, Weihnachten im Kloster zu feiern?

Br. Johannes: Das Besondere ist, dass der Gottesdienst natürlich vor allem das Fest prägt. Also dass wir uns langsam einstimmen auf die Christmette, indem wir eine Stunde vorher in der feierlichen Vigil Psalmen und das Geheimnis Gottes singen und über Gottes Wirken in der Welt nachdenken.
Das Besondere ist natürlich auch, dass wir kein Krippenspiel haben, wie in einer Gemeinde und dass wir gar nicht so viele traditionelle Kirchenlieder aus dem Gotteslob singen.
Und dann am nächsten Tag, also am ersten Weihnachtstag geht es dann ja schon wieder um 9.00 Uhr los mit dem Gottesdienst, meistens mit lateinischen Gesängen. Das ist besonders im Unterschied zu einer Gemeinde, aber im Kloster etwas normales.
Außerdem ist das Essen am Heiligabend bei uns feierlicher, da ist das Licht etwas gedimmt und es gibt eine leckere Speise, die gibt es eigentlich jeden Tag, aber Heiligabend ist es immer besonders lecker. Dann gibt es ein Bier dazu und wir sprechen miteinander. Das ist ja auch nur an Sonntagen und Feiertagen üblich bei uns im Kloster.
Unter unserem Tannenbaum liegen einige Geschenke von Gästen, über die wir uns dann auch immer sehr freuen. Die Weihnachtsgäste verbringen die Zeit bei uns, entweder weil sie sonst alleine wären oder weil sie Weihnachten mal etwas alternativer verbringen wollen. Um diese Gäste kümmern sich dann einige Brüder.

Und noch etwas Besonderes: dass wir uns untereinander keine materiellen Geschenke zu Weihnachten machen. Das freut mich jedes Jahr besonders, dadurch habe ich keinen Einkaufsstress. Denn wir wollen ja auch Gott feiern, der soll im Mittelpunkt stehen und nicht der Konsum und der Materialismus der Gesellschaft. Vielleicht können andere daraus lernen oder wir können damit einen Akzent setzen, für andere die das eigentlich auch nicht wollen. Viele sagen ja, dass es ihnen zu viel wird mit dem Konsum. Das kann man vielleicht lernen wenn man im Kloster lebt, oder im Kloster Weihnachten verbringt.


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Finja

Finja

Finja arbeitet seit dem 01.09.2018 als FSJ’lerin bei uns im Jugendhaus.

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Finja

Finja

Finja arbeitet seit dem 01.09.2018 als FSJ’lerin bei uns im Jugendhaus.

Name: Finja Barkmeyer

Funktion: FSJ’lerin

Ursprünglich aus: Eutin

Geboren: am 25. März 2000

FSJ´lerin im Kloster und Franzihausmitbewohnerin: seit dem 1. September 2018

Bisherige Laufbahn: Abi 2018

Zukunftspläne: studieren, wahrscheinlich soziale Arbeit

Interessen: Musik hören, tanzen, lesen

Auf eine einsame Insel würde sie mitnehmen: meine Ukulele, meine beste Freundin und ganz viele Bücher

Nächste(s) Reiseziel(e): ich möchte unbedingt nach Neuseeland, aber dafür brauche ich erstmal Geld

Merkwürdige Angewohnheiten: ich fange oft an zu singen und zu pfeifen und merke es nicht; ich korrigiere gerne jeden, der falsche Grammatik benutzt.