Rückschau:

Jugendhaus Unterwegs 2014

Dieses Jahr haben wir unsere Pilgerreise auf der Via Baltica fortgesetzt. Neben den üblichen Strapazen die mit dem Pilgern einhergehen, haben wir allerdings noch mehr erlebt, was genau sehen sie hier.


Fotogalerie: Bildergalerie 2014

Letztes Gebet in Nütschau

„Wohin soll die Reise dieses Jahr denn gehen?“ Diese Frage stand im Raum als wir während der JuSt.Be! Vorbereitungen immer noch kein Ziel für die Jugendhäusler hatten, die sich vom 28. Juli bis zum 03.August 2014 auf Pilgerschaft begeben wollten. Die letzte Pilgerreise fand im Jahr 2010 statt, als man sich aufmachte um von Wismar nach Nütschau zu kommen. Wieso nicht den Weg auf der Via Baltica fortsetzen?

So trafen sich am letzten Tag des offenen Jugendhauses alle Beteiligten im Mediraum für die letzten Vorbereitungen für den Weg von Nütschau nach Harsefeld in Niedersachsen, der mit dem „I have a dream“ Plakat vom Silvesterkurs begleitet werden sollte.

Nütschau – Nahe

Damit wir die 110 Kilometer über auch von Oben beschützt werden, durften wir morgens in der Kirche von Br. Leo den Reisesegen empfangen. So gut vorbereitet war es fast schon vorhersehbar, dass etwas schief gehen sollte. Als sich nach knapp 3 Kilometern ein Paar Schuhe in die Bestandteile auflöste, musste schnell eine Lösung gefunden werden. Mit zugeklebten Schuhen lief es sich noch gut einen Kilometer, dann musste die erste richtige Notrast eingelegt werden, bis die Schuhe abgeholt und ein Ersatz gefunden wurde. Der Rest des Weges verlief dann ohne Probleme, dafür aber mit einem schattigen alten Bahndamm, an dessen Seiten Himbeeren gepflanzt waren.

In Nahe sollten wir dann auf eine schöne Kirche stoßen, in der wir dann auch die Komplet feiern durften. Ausgerüstet war das Gemeindehaus übrigens, wie die meisten der Häuser, mit einem Kicker.

Nahe – Poppenbüttel (Hamburg)

Im Schweigen verließen wir Nahe und folgten der Straße bis nach Kayhude, wo wir auf den Alsterwanderweg abbogen. An der noch sehr zierlichen Alster machten wir eine Pause und holten das Morgengebet nach. Von dort an ist der Weg sehr einfach zu beschreiben: immer entlang der Alster, mal rechts mal links. Endlich am Ziel angekommen, wurde auch schon direkt das nächste angepeilt, das Freibad in Duvenstedt.

Poppenbüttel (Hamburg) – Altona (Hamburg)

Der Weg nach Hamburg verlief, wer hätte es gedacht, entlang der Alster. Nur ein kleiner Abstecher sollte uns ein Morgengebet auf dem Ohlsdorfer Friedhof ermöglichen. Danach ging es wieder ganz schnell zurück zur Alster. Während die einen kleine Soundchecks unter den Brücken machten und sich andere gar nicht satt sehen konnten an den Villen auf der anderen Seite, kam bei allen langsam das Gefühl hoch, dass man sich der Stadt Hamburg immer weiter näherte, bis man plötzlich an der Außenalster stand und die Skyline bewundern konnte.

Unsere erste Station war der Mariendom, die Hauptkirche des Vor dem Mairendom Erzbistums Hamburg, wo wir urplötzlich interviewt wurden. Das Video findet ihr hier. Eine kurzfristige Einladung zu einer Tasse Kaffee in den FSJ-Bereich in der Langen Reihe nahmen wir gerne an. In der Kirche St. Jakobi fanden wir in einer Seitenkapelle das Pilgerbüro Hamburgs, wo wir, wie auch an vielen anderen Orten, unsere Pilgerstempel erhielten. Bei dem ganzen Trubel auf der Mönckebergstraße merkte man gar nicht, wie viele Kilometer wir zurückgelegt hatten. Als wir uns jedoch aufmachten, die auf unserer Reise wohl außergewöhnlichste Unterkunft zu erreichen und wir langsam die Innenstadt verließen, spürte man die 30 Kilometer dann doch schon in den Fußsohlen. Unsere Herberge war eine beschauliche Kita mit dem netten Namen „Kinderhaus Rotznasen“, in welcher einer unserer Pilger uns untergebracht hatte. Mit Pizza, vielen Spielmöglichkeiten und anspruchsvollen Kinderliedern feierten wir diese Etappe.

Altona (Hamburg) – Wedel

Mit einem offiziellen Elefantenstempel im Pilgerpass suchten Gemütlicher Abend in Wedel wir wieder das nächste Gewässer auf. Entlang des Elbstrandes hatten wir wie immer die Möglichkeit das herrliche Wetter zu genießen und den Frachtverkehr zu beobachten. In Anbetracht der gigantischen Containerschiffe erschien einem das eigene Gepäck dennoch nicht leicht und so waren die knapp 15 Kilometer doch eine kleine Herausforderung. Jedoch durften Manche, quasi als Belohnung, zufällig einen Leuchtturm, der gerade gewartet wurde, besteigen und die Elbe von oben aus ansehen.

In Wedel konnten sich dann alle im Erlebnisbad vergnügen und abends im extra für die Kolpingjugend hergerichteten Raum entspannen.

Wedel – Harsefeld

Dank Fähre konnten wir uns das Rudern oder Schwimmen über die Elbe ersparen und so gingen wir gut erholt in das Alte Land hinein. Vorbei an den vielen Obstgärten, kleinen Höfen und Kanälen, wobei sich eine kleine Gruppe abspaltete und einen Umweg von 3 km ging, um sich die schöne Landschaft anzuschauen…
Immer auf dem Deich entlang näherte man sich weiter dem Ziel, bis man schließlich nach einem kurzen Stück durch die Wälder in Harsefeld ankam.

Die letzte Etappe war genau wie alle anderen nicht St. Michael in Harsefeld gerade spurlos an uns vorbeigegangen, sodass wir uns erst einmal gut versorgen mussten, bevor wir die heilige Messe feierten.

Am nächsten Tag begaben wir uns bequem mit der Bahn auf die letzte Strecke von Harsefeld zurück nach Nütschau. In Bad Oldesloe war noch genug Zeit ein Eis zu sich zu nehmen, bis Einige die allerletzte Strecke durch das Moor gingen, mit Blasen an den Füßen, schmerzendem Rücken, jedoch auch mit dem Wissen, Santiago de Compostella ein Stück näher gekommen zu sein.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Abschnitt von Harsefeld bis Bremen!


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