Rückschau:

JuSt.Be! - Jugendkulturfestival - 28. Juli 2012

“Gibt es das nächstes Jahr wieder?” war die an diesem Wochenende wohl am meisten gestellte Frage. Zufriedene Teilnehmer, zufriedene Künstler und ein zufrieden und für die großartige Hilfe von so vielen sehr dankbares Orgateam. Was hier los war? Das könnt ihr in diesem Rückblick erfahren, den Veronika für euch geschrieben hat. Ein paar schöne Fotos gibt es auch :)


Fotogalerie: Fotos vom Festival

Zeltaufbau begann schon zwei Wochen vorher, weil wir sie zum Trocknen direkt aus dem Eutiner Jugendlager bekamen. Vielen Dank nach Eutin!!!

JuSt.Be! – Kulturfestival

Vom 27. bis zum 29. Juli 2012 haben sich auf dem Gelände vom Kloster Nütschau etwa 150 Menschen, um gute Musik zu hören, oder selber zu machen, an Workshops teilzunehmen, sich über vielfältige Themen zu informieren, zu tanzen, zu schreiben, zu schreien, zu reden oder sich zusammen in eine Ecke zu setzen und bei einem Getränk die Umgebung zu genießen.

Obwohl der offizielle Beginn des Festivals (und damit verbunden das Programm) erst am Samstag anstand, kamen viele der Teilnehmer schon am Freitag an. Ausgestattet mit dem grünen Eintrittsbändchen und überschäumender Motivation bzw. Vorfreude wurden die Schlafzelte aufgebaut und man begann das Gelände zu erkunden. Über der Wiese verteilt standen Neun Zelte, in denen die Workshops stattfinden sollten und die Infostände untergebracht waren. Und natürlich fand sich auf der Wiese die nicht zu übersehende, frisch aufgebaute, voll ausgestattete Bühne. Der erste Tag endete schnell und war noch geprägt durch Vorbereitungen für den nächsten Tag, der schneller kommen sollten, als wir es für möglich gehalten hätten. Teilnehmer beim Workshop von SchLAu - Schwul-Lesbische Aufklärung

Samstag.
Um 9 Uhr versammelten sich die etwa 30 Helfer (alle gekleidet in ein, zum Eintrittsband passendem T-Shirt mit gestanzelter JuSt.Be! Aufschrift)
und besprachen und verteilten die Aufgaben/Schichten. Es wurde ernst.
Bänke, Stühle, Tische, Tafeln, Beamer, CD-Player, DVD-Player, Metaplanwände, Stofftücher, Getränke, Teller, Gläser, Schrauben, Kaugummi, Pflaster, Stifte, EINATMEN, T-Shirts, Toilettenpapier, Telefon, Jonglierbälle, Kabel, anderes Kabel mussten verteilt, aufgebaut und verkauft werden. Jemand musste an der Anmeldung sitzen und andere bei den Getränken. Oder eine Schicht in der Erlebnisecke übernehmen und dort erklären/zeigen, wie man am Besten mit Pois spielt, jongliert, Wikingerschach spielt oder einfach nur bewundert mit welchen Geschick manche am übergroßem Jenga hantieren.

Während über der Wiese das konstante Schlagen der afrikanischen Trommeln schwebte fanden in den Zelten die Workshops statt. Man diskutierte über Sklaverei bzw. Menschenhandel in der heutigen Zeit (vertreten durch Amnesty International & Acat), ließ die eigenen Kenntnisse zum Thema Sexuelle Vielfalt testen und wurde überrascht, wie viel man nicht weiß (SchLAu), wer es lieber sportlich wollte konnte sich durch Br. Joseph im meditativem Bogenschießen unterweisen lassen oder sich im Capoeira-Tanzen versuchen. Wer einfach nur sein wollte, konnte sich im Eine-Welt-Laden umschauen oder sich bei Points-Coeur beraten lassen und die jüdischen Kreistänze erleben.

Veronika am Slam - Mikro. Die Gewinnerin des JuSt.Be! - Poetry Slam. Am Abend begann schon bald das Bühnenprogramm. Die Gäste wurde durch das Jugendhausteam begrüßt und die Moderation durch das bunte Programm startete.
Bevor die Bands auftraten entstand eine spontane Trommelaufführung, die Capoeira-Gruppe begeisterte das Publikum. Es folgte der Poetry-Slam bei dem 5 hochkreative, teils witzige, teils ernste Texte vorgelesen wurden und man sich kaum entscheiden konnte, wer den Sieg davon tragen sollte.
Und dann war es so weit! Die Musik konnte beginnen. Den glorreichen Anfang machten Sally und Lena, unser begabten Jugendhaus-Musiker (sie haben sich hier in Nütschau kennengelernt) mit Gitarre, Cajon und ihren auf eine Weise harmonierenden Stimmen, die einem das Kribbeln über den Rücken jagen. Vor der Pause und der Komplet tanzten wir mit etwa 50 Leuten den jüdischen Hashua-Tanz, den einige so ähnlich schon aus dem Jugendhaus kannten.
Später am Abend folgten noch drei weitere Bands, alle einzigartig und großartig auf ihre eigene Weise. Da war Wakuhum! Drei Jungs (Lennart, Michel und Niklas), eine Gitarre, zwei Blockflöten und ein pinkes, kaputtes Plastiksaxophon. Dazu kreative Texte und verrückte Ansagen – genau das richtige für das Jugendhauspublikum. Die Stimmung vor und auf der Bühne war überschäumend.
Minuten später, ging das Tanzen weiter, als Jonkanoo die Bretter betrat. Acht Musiker die mit Posaune & Co. die Bühne unsicher machten und das Publikum, dass langsam müde wurde, aber keineswegs aufgeben wollte zog noch einmal das Tanz-Tempo gewaltig an.
Br. Ansgar begeistert beim Hashua-Tanz Das Beste kommt zum Schluss, heißt es. Auf jeden Fall den Vorgänger ebenbürtig trat nun Erlend auf. Die drei ehemaligen Franzihausbewohner Thilo, Markus und Felix. Erfolg vorprogrammiert. Sie begeisterten mit der etwas ruhigeren, für den Abend idealen, Musik. Ihre Texte sind alle selbstgeschriebenen und sie stehen entspannt und selbstbewusst auf der Bühne ganz versunken in ihrer Kunst.

So wurde der Tag beendet. Noch bis tief in die Nacht hinein, konnte man am Lagerfeuer sitzen, reden und etwas trinken.
Und jetzt? Wir wissen mehr, wir kennen mehr und wir waren ein Wochenende einfach wir selbst!
Denn das war der Sinn des ganzen. Hab Spaß und sei du selbst. Just Be!


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Autor*in


Veronika Koch

Veronika Koch