Rückschau:

Meditationswochenende 2015- Ich bin da!


Vom 19.06- bis zum 21.06. fand dieses Jahr das fest etablierte Meditations-Wochenende statt. Mit 9 Teilnehmern hatten wir eine solide Gruppengröße für tiefgreifende Meditation mit theologischen Elementen. Innerhalb der Gruppe waren wir mit Teilnehmern von 18 bis 42 Jahren eine bunt gemischte Gruppe und bestrebt, Übungen zu vertiefen, die sich auch nach dem Kurs gut in den Alltag einbinden lassen, damit in diesen hektischen Zeiten mehr Raum für Gebet und Stille bleibt.


Fotogalerie: Meditationswocheende 2015


Nach der Ankunft und dem gemeinsamen Abendessen begann die erste Übungseinheit mit dem stimmungsvollen Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Freunde“. Mit der Begrüßung wurden Erwartungen, aber auch Namen und Alter ausgetauscht. Das war in unserer durchmischten Gruppe sehr interessant. Nachdem Br. Johannes uns einiges über das Wesentliche der Meditation und ihre Methoden nahe gebracht hatte, sind wir die erste Körperübung angegangen. Die Wahrnehmung unseres Körpers ist eines der besten Hilfsmittel in der Meditation. Sie führt zwangsläufig in ein bewussteres Wahrnehmen und einen einfacheren Zugang zum „Sein“ (dem Leben im Jetzt). Mit einer eigenen Ball-Fuß-Massage, bewusstem Gehen, Sitzen, aber auch dem Ausschütteln und Dehnen, haben wir unseren Körper und unsere Wahrnehmung, bis zur Komplet für die Meditation geschärft und vorbereitet.
Der Abend klang dann mit Tee und gemeinsamen Gesprächen aus.

Der Samstag begann gut ausgeruht mit einem Impuls zur Achtsamkeit im Alltag, dann dem Frühstück und schließlich der nächsten Einheit. „Hagios o Theos“ und das „Vater Unser“ am Morgen vertrieb uns Kummer und Sorgen. Einmal auf Gott ausgerichtet, fällt es leicht, eine knappe Stunde in der Natur zu verbringen und die Schöpfung meditativ und bewusst wahrzunehmen. Vor dem Mittag tauschten wir uns über unsere Empfindungen und Gedanken aus. Reflektion und Anleitung sind für die Meditation mindestens genauso wichtig wie Disziplin und ein offenes Herz!
Nach dem Essen und einer Pause trafen wir uns im Plenum für Partnerübungen und weitere Elemente der Körperwahrnehmung. Von mir angeleitet haben wir eine intensive Begegnung zwischen allen Kursteilnehmern provoziert. Ohne Worte nur über die Augen und das Herz sind wir uns so offen wie möglich begegnet. Anschließend haben wir uns mit einem Partner auf eine Tanzübung eingelassen, bei der sich die Körper, besonders die aneinander gehaltenen Handflächen, nicht berühren, aber sich auch nicht zu weit entfernen durften. Nach einem Abstreifen und Ausschütteln der Körper ging es dann für alle, die wollten, zum Mittagsgebet und, das wollten alle, zum Mittagessen.
Kaffee und Kuchen waren eine gute Stärkung für das Nachmittagsprogramm. Ich leitete eine Wahrnehmungsübung zum Riechen an und dann übernahm Bruder Johannes, unterbrochen von Vesper und Abendbrot, die Leitung bis zur Komplet. Das war für unsere kleine Gruppe der eher strengere Teil des Wochenendes. Wir erhielten Anleitungen zum Sitzen, Atmen und zur Gebeteshaltung der Hände. Zuerst vertieften wir uns in das Wortgebet, beginnend mit einer meditativen Bibelarbeit, bei der man eine Textstelle in der Gruppe liest und sich in eine Sinneinheit vertieft. Jeder bleibt bei einer anderen Stelle hängen und jeder geht nach einer Weile mit diesem Wort (Wortgruppe) in die persönliche Meditation des Wortgebetes.
Am späteren Nachmittag boten wir all unsere Disziplin auf und durchliefen einen Meditationsrhythmus aus 15 Minuten Sitzen, 5 Minuten gehen, dann wieder sitzen und das viele Durchläufe. Dieses strikte Aufgebot lieferte die Grundlage für eine sehr ernsthafte Konfrontation mit Meditation. Diese Erfahrung wurde noch intensiver durch die Feuermeditation nach der Komplett. Auch das Schweigen (welches diesen Abend als Übung andauerte) trug dazu bei, einen intimen Bezug zu sich selbst in der Meditation zu finden.

Am Sonntag gab es noch einmal eine kleine Wiederholung des Meditationsrhythmus vom Vortag. Aufräumarbeiten und die letzte Malzeit gingen unserer Reflektionsrunde voraus.
Das Beisammensein und der Austausch über den Kurs waren ein wunderschöner Abschluss des Meditationswochenendes. Der süße Säugling Christins hat unsere Reflektionsrunde mit seinem Lachen bereichert. Besonders nach dem vielen Meditieren, bei dem man viele Hüllen und Unwichtiges abwerfen kann, wurde noch klarer: echter und ehrlicher, ansteckender und schöner zu Lachen als Kinder, kann niemand, denn ihnen gehört das Reich Gottes.

Es sind noch Plätze für 2016 frei ;)
Euer Theo


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