Rückschau:

Rückblick Silvesterkurs

Ich lebe noch im alten Jahr, denke ich manchmal, wenn ich Ende Januar immer noch 2018 ins Datum schreibe. Denn es fühlt sich noch so nah dran an, die Vorfreude, das Planen und schließlich über 100 Junge Menschen in Nütschau, die wunderbar bereichernde Tage miteinander verbrachten und zusammen ins neue Jahr starteten. Verrückt, wie die Zeit vergeht, denn es ist schon wieder einen Monat her – der Silvesterkurs!

(M)eine verrückte Zeit – das Thema des diesjährigen Kurses. Wir haben uns damit beschäftigt, wie wir unsere Zeit nutzen, womit wir sie vielleicht auch verschwenden. Wir haben auf andere Zeiten geblickt, uns Zeit genommen, unsere eigene Zeit zu reflektieren, aber auch über unsere kommende Zeit, das Jahr2019, nachgedacht.



Der Kurs im Jugendhaus begann am 27. Dezember mit dem gemeinsamen Abendessen und der anschließenden ersten Einheit, in der es nun erstmal darum ging sich ein wenig kennenzulernen, okay ein Kennenlernen mit 50 Leuten dauert wohl etwas länger, aber zumindest ein paar Namen hatte man sich nach der Vorstellungsrunde gemerkt. Schließlich waren auch die Betten waren verteilt, die Kapazitäten des Jugendhauses wieder einmal voll ausgeschöpft und die Teilnehmer genossen den ersten Abend in Nütschau zu sein.

Selfies mit einem Mönch

Für den nächsten Tag hatten David und ich ein Geländespiel vorbereitet, in dem es darum ging, Aufgaben zu bewältigen, die eigentlich total sinn frei sind, aus denen man nicht schlauer wird und meinen sollte, man verschwende mit so etwas seine Zeit.
Doch ganz im Gegenteil – die Teilnehmer erzählten beim Auswerten des Geländespiels, wie viel Spaß sie dabei hatten, gemeinsam z.B. über das schönste Wort der Welt nachzudenken, das Sprichwort „Zeit ist Geld“ in einem Standbild darzustellen, oder ein kleines Gedicht mit den Wörter verrückt und Zeit zu schreiben.

“Verrückte Zeit, vergeht so schnell und niemand kann es sehn. Doch Jahre später wünscht man sich, nochmal zurück zu gehn.”

“Verrückt ist das mit der Zeit. Ich bin es manchmal leid. Die Uhr tickt zu jeder Stunde. Und dreht keine extra Runde. Doch Nütschau hat mich befreit. Hier nehme ich mir meine Auszeit.”

Rund um das Geländespiel erzählten wir die Geschichte von Momo und den grauen Herren, in der es darum geht, wie Menschen ihre Zeit nutzen und wie wertvoll die Zeit ist, wenn man sie mit etwas füllt, was einem Freude bereitet. Die grauen Herren sind in der Geschichte die Zeitdiebe und rauben den Menschen ihre Zeit. So haben auch wir überlegt, wer unsere grauen Herren im Alltag sind und wie wir sie vielleicht bekämpfen können.
An diesem Tag ist besonders ein Zitat aus dem Buch von Michael Ende hängengeblieben:

“Denn Zeit ist Leben und das Leben wohnt im Herzen.”

Ich wünsche dir, falls du vielleicht nicht beim Silvesterkurs dabei sein konntest, dass du dieses Zitat mit in deinen Alltag nehmen kannst und deine Zeit mit etwas verbringst, dass dich glücklich macht.
Am Nachmittag vom Freitag fand eine gemeinsame Andacht mit allen drei Gruppen statt. Die Gruppe der KLJB Holstein, der Jugendhauskurs und der Ü24 Kurs begrüßten sich und stiegen gemeinsam in das Thema ein.

Nach dem täglichen Morgenimpuls am Samstag, starteten wir unsere Einheit im Jugendhaus zum Thema „Zeit für Gott“, in der Workshops, wie z.B. Meditation oder ein Bibliolog angeboten wurden.

Nachmittags bekamen wir Besuch von Herrn Zoske, der das Buch „Flamme sein! Hans Scholl und die weiße Rose“ geschrieben hat. Er erzählte uns von Hans Scholls Leben und der Zeit, in der er gelebt hat. Am Abend tauschten wir uns über den Widerstand, den Hans Scholl leistete aus und diskutierten politische Themen, die sowohl damals als auch heute immer noch aktuell sind.

Der Sonntag begann mit der heiligen Messe, in der Br. Willibrord eine sehr bewegende Predigt hielt, die vielen wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleibt.
Danach haben wir uns damit beschäftigt, was auf der Welt in den letzten Jahren passiert ist. Dazu wurden die Jahre 2012-2018 an Kleingruppen verteilt und sie präsentierten sehr kreativ am Nachmittag ihre Ergebnisse. Am Abend nahmen wir uns die „Zeit für mich“ und schrieben unsere Momente, die uns in 2019 in jedem Monat glücklich machen sollen, auf.



Der Silvestertag fing wie jedes Jahr im Schweigen an. Man hatte Zeit, das eigene Jahr noch einmal zu reflektieren und den Perlengang, bei dem man sich für jeden Monat eine Perle nach Form und Farbe aussuchen konnte, zu durchgehen. Die fertigen Perlenketten wurden abends in der Vigilfeier an ein Kreuz gehängt. So gab man sein altes Jahr wieder zurück in die Hände Gottes und bekam eine durchsichtige Murmel für das kommende Jahr. Anschließend hatte jeder die Möglichkeit, von Br. Willibrord, Br. Johannes, Br. Elija oder Berthold einen persönlichen Segen fürs neue Jahr zu empfangen.
Schneller als gedacht, war es dann auch schon 00:00 Uhr und die Glocken läuteten. Das neue Jahr hatte begonnen. Nach der Vigil begann im Haus Sankt Ansgar die Silvesterparty und wir feierten und tanzten ausgelassen bis spät in die Nacht.. oder eher Morgen.

Am ersten Januar endete der Kurs, nachdem wir gebruncht, noch einmal die Zeit reflektiert und natürlich aufgeräumt und geputzt hatten.
In Nütschau Silvester zu feiern ist jedes Jahr wieder wunderbar. Man lernt so viele Menschen kennen, geht bewusst ins neue Jahr und hat die Möglichkeit, das alte Jahr gehen zu lassen. Ich wünschte, das könnten noch viel mehr junge Menschen erleben und genießen.



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Autor*in


Finja

Finja

Finja arbeitet seit dem 01.09.2018 als FSJ’lerin bei uns im Jugendhaus.

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Finja

Finja

Finja arbeitet seit dem 01.09.2018 als FSJ’lerin bei uns im Jugendhaus.

Name: Finja Barkmeyer

Funktion: FSJ’lerin

Ursprünglich aus: Eutin

Geboren: am 25. März 2000

FSJ´lerin im Kloster und Franzihausmitbewohnerin: seit dem 1. September 2018

Bisherige Laufbahn: Abi 2018

Zukunftspläne: studieren, wahrscheinlich soziale Arbeit

Interessen: Musik hören, tanzen, lesen

Auf eine einsame Insel würde sie mitnehmen: meine Ukulele, meine beste Freundin und ganz viele Bücher

Nächste(s) Reiseziel(e): ich möchte unbedingt nach Neuseeland, aber dafür brauche ich erstmal Geld

Merkwürdige Angewohnheiten: ich fange oft an zu singen und zu pfeifen und merke es nicht; ich korrigiere gerne jeden, der falsche Grammatik benutzt.