Rückschau:

„Ich bin bereit“

Bruder Johannes Tebbe OSB im Kloster Nütschau zum Diakon geweiht

(tri) Für die Nütschauer Klostergemeinschaft war der 2. Advent in diesem Jahr ein besonderer Festtag: Mit den Worten „Ich bin bereit“ bekundete Bruder Johannes Tebbe gemäß der Liturgie vor der ganzen Gemeinde seine Bereitschaft, sich als Diakon von Gott in Dienst nehmen zu lassen. Daraufhin wurde er von Erzbischof Dr. Werner Thissen durch Handauflegung und Gebet geweiht.

Bruder Johannes Tebbe OSB im Kloster Nütschau zum Diakon geweiht

(tri) Für die Nütschauer Klostergemeinschaft war der 2. Advent in diesem Jahr ein besonderer Festtag: Mit den Worten „Ich bin bereit“ bekundete Bruder Johannes Tebbe gemäß der Liturgie vor der ganzen Gemeinde seine Bereitschaft, sich als Diakon von Gott in Dienst nehmen zu lassen. Daraufhin wurde er von Erzbischof Dr. Werner Thissen durch Handauflegung und Gebet geweiht.

Br. Johannes Tebbe OSB Zuvor hatte Erzbischof Thissen in seiner Predigt einen weiten Bogen von Johannes dem Täufer, der zentralen Gestalt des Evangeliums des Tages (Mt 3,1-12), bis zu dessen Nütschauer Namensvetter gespannt. Der Kern der Botschaft des Täufers, so Erzbischof Thissen, sei der Ruf „Kehrt um!“, was so viel bedeutet wie „Ändert Euren Sinn! Richtet euch aus auf das Bleibende, auf den Himmel, auf Gott hin aus.“ Diesem Ruf des Täufers folge Bruder Johannes schon seit vielen Jahren, sei doch etwa sein Eintritt ins Kloster Ausdruck einer starken Sehnsucht nach Gott. Gleichzeitig habe er als Diakon – und damit auch als Prediger – nun selbst die Aufgabe, den vielen Gästen des Klosters bei der Ausrichtung auf Gott eine Hilfe zu sein.

Bruder Johannes wurde 1973 in Vechta geboren und wuchs dort gemeinsam mit fünf Geschwistern auf. Nach dem Theologiestudium in Münster und Wien und einem einjährigen Praktikum in einer Oldenburger Kirchengemeinde verspürte er immer stärker den Wunsch nach einem Leben im Kloster. „Beide Pole waren und sind für mich gleichermaßen wichtig: die Kontemplation und der Dienst am Menschen“, erläutert er. „Ich hatte die Sorge, im Alltagstrubel einer Pfarrei zu wenig Zeit für meine persönliche Suche nach Gott zu finden.“ Ein Freund machte ihn auf das Kloster Nütschau aufmerksam – mit nachhaltigem Erfolg: Seit dem 1. November 2001 gehört Bruder Johannes zur Klostergemeinschaft. Nach einer Zusatzausbildung bei den Salesianern Don Boscos im Kloster Benediktbeuern leitet er heute das Jugendhaus St. Benedikt. „Hier in Nütschau bleibt die Balance gewahrt: Auf der einen Seite begegne ich täglich vielen Menschen und darf sie ein Stück ihres Glaubensweges begleiten – doch auch Gebet und Meditation kommen nicht zu kurz.“

Für Bruder Johannes ist die Zeit als Diakon – anders als für die ständigen Diakone im Erzbistum – in gewisser Weise nur eine Übergangszeit, denn für den 29. Mai 2011 ist seine Priesterweihe geplant, ebenfalls im Kloster Nütschau. Auf dem Weg dorthin steht zunächst von Januar bis Ostern ein weiteres Pastoralpraktikum in einer Kirchengemeinde des Erzbistums auf dem Programm. „Ich weiß noch nicht, wohin es mich verschlägt, aber ich bin für alles offen und freue mich auf die Zeit“, so Bruder Johannes. Viele Krankenbesuche, Beerdigungen, und hoffentlich auch ein paar Taufen werden in den nächsten vier Monaten seinen Alltag prägen, vermutet er. „Doch eigentlich kann man nicht von einer Übergangszeit sprechen, denn ich bleibe ja Diakon, auch nach der Priesterweihe“, lächelt er. „Der Dienst für die Menschen bleibt unser aller Auftrag.“


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