Rückschau:

Professjubiläum in Nütschau

Wenn man heute Jugendlichen von Mönchen erzählt, die schon über 50 Jahre im Kloster leben, erntet man zunächst nur ungläubiges Staunen oder unverständliches, nachdenkliches Kopfschütteln. Wir feierten am 21. August in Nütschau das 50jährige Professjubiläum von Br. Heribert Kötter und das 60jährige Professjubiläum von Br. Rimbert Clasen, der aber leider aus schweren gesundheitlichen Gründen bei der Feier nicht dabei sein konnte…

Altersstab von Br. Heribert, den er vom Prior Br. Leo im Gottesdienst als Zeichen der Treue und der Würde überreicht bekam Am 21. August feierten wir in Nütschau das 50jährige Professjubiläum von Br. Heribert Kötter und das 60jährige Professjubiläum von Br. Rimbert Clasen. Bruder Rimbert, der drei Tage vor seinem Festtag ins Krankenhaus gebracht werden musste, konnte leider nicht in unserer Mitte sein. Bruder Leo bezog in seiner Ansprache beide Jubilare ein und bezog sich auf das vorgetragene Johannesevangelium. Es war die Perikope, die von der dreimaligen Frage Jesu an Petrus handelt, in der es um die Liebe geht: “Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? – Weide meine Lämmer!” (Joh 32,15-19) Bei der Profess geht es auch um die Antwort auf die persönliche Frage Jesu. Am Anfang des Weges ist die Antwort manchmal überschwänglich, doch das Leben und die Zeit lassen auch die eigenen Grenzen hervortreten. Die Antwort bleibt ja. Doch dieses Ja wird demütiger und geläutert sein durch Erfahrungen der eigenen Schwäche und der Fehler. So wie auch Petrus bei der dritten Frage nach seiner Liebe zu Jesus spürt, dass er bei seinem “Ja” auch jedes kleine gelebte Nein ansehen darf. (meine freie Interpretation der Worte von Bruder Leo) Prior Bruder Leo richtet Worte des Dankes und der Würdigung an den Jubilar
Nach dem Professgesang “Suscipe me”, mit dem Bruder Heribert seine Gelübde ermeuerte, überreichte ihm Br. Leo den Altersstab, der nicht nur ein Symbol für Stütze und Halt im Alter sein soll, den wir dem Jubilar wünschen und erbitten. Nach diesem feierlichen Gottesdienst, den Weihbischof Werbs, Weihbischof Werbs gratuliert Br. Heribert und übermittelt ihm die Segenswünsche vom ehemaligen Kommilitonen und derzeitigen Erzbischof Werner als zuständiger Bischof für die Ordensleute im Erzbistum Hamburg, vorstand, gab es einen erfrischenden Sektempfang im Haus St. Ansgar. Fleißige Helfer beim Sektempfang im Haus St. Ansgar nach der Messe Bei dieser Gelegenheit erzählten einige der Gäste von Begegnungen und Erfahrungen mit den Jubilaren. Das leckere Mittagessen, ein Konzert von “ad hoc barock” in der Klosterkirche und die anschließende Kaffeetafel rundeten diesen gelungenen Festtag ab. Einziger Wermutstropfen blieb der fehlenden Bruder Rimbert, für den viel gebetet wurde an diesem Tag und der dann am Tag danach, am Sonntag, im Beisein eines Mitbruders im Krankenhaus starb und so sein Professgesang “suscipe me” vollendet wurde: “Nimm mich auf oh, Herr, und ich werde leben!”

Geben wir hier am Ende des Berichtes Bruder Heribert selbst das Wort:
“Ich möchte allen herzlich danken für die zahlreichen Glückwünsche, für die großzügigen Geldspenden für die weitere Ausgestaltung unser Hauskapelle, für persönliche Aufmerksamkeiten, für so manches gute Wort und Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit.
Bruder Heribert hört - gestützt auf seinem neuen Stab - den Dankes- und Gratulationsworten zu.
Für meinen Altersstab, der in der hl. Messe gesegnet und mir vom Prior Bruder Leo überreicht wurde als Stütze und Zeichen der Würde, bin ich dankbar. Noch steht er in der Ecke, aber wer weiß, vielleicht will er demnächst gebraucht werden. Mein Professwort ist in den Griff eingeschnitzt:

FUNDATUS SUPER PETRAM – gegründet auf FELS
(der Fels aber ist CHRISTUS!)

Ihnen und Euch allen bleibe ich dankbar verbunden mit frohen Grüßen aus unserem Kloster Nütschau”

(joh)


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